Ohne Sattel zu Gold: Kristina Vogel wird Olympiasiegerin im Sprint
Kristina Vogel machte nie einen Hehl daraus, dass sie Olympiagold in Rio holen wollte. Im Teamsprint reichte es zu Bronze, im Keirin ging sie als Sechste leer aus. Nun blieb ihr noch das Sprintrennen - und sie nutze diese Chance.
Platz 6 in der Sprintqualifikation war nur der Auftakt ihres Triumphes. Auf dem Weg ins Finale schaltete Kristina Vogel vier Gegnerinnen mit ihrer souveränen Fahrweise aus.
Im Finale traf sie auf die Britin Rebecca James, die bis dahin einen sehr starken Eindruck hinterließ. Im ersten Finallauf überspurtete Vogel ihre Gegnerin und brachte sich 1-0 in Führung. Nun war die Erfurterin nur noch einen Lauf vom Olympiasieg entfernt. Der zweite Finallauf wurde zum Kuriosum. Kristina Vogel versuchte, mit einem kräftigen Zielwurf ihren minimalen Vorsprung hinüberzuretten. Dabei löste sich ihr Sattel und landete auf der Bahn. Beide Kontrahentinnen überquerten fast zeitgleich den Zielstrich. Das Zielfoto musste Aufschluss über den Ausgang geben. Ganze vier Tausendstel trennten die beiden Fahrerinnen und Kristina Vogel hatte das bessere Ende auf ihrer Seite. Es war vollbracht, die Bundespolizistin holte die ersehnte Goldmedaille und kürte sich zur Sprintkönigin von Rio.
Schrecksekunde für Joachim Eilers
Mit zwei fünften Plätzen aus dem Teamsprint und Sprint im Gepäck startete Joachim Eilers in den Keirin-Wettbewerb. In der ersten Runde kontrollierte der Weltmeister das Rennen und sicherte sich mit Platz 2 das Weiterkommen. In der zweiten Runde bot sich ein ähnliches Bild: Eilers zog als Sieger ins Olympiafinale ein. Im Finale zeigten die Fahrer Nerven, als sie zweimal den Schrittmacher zu früh überholten und das Rennen daraufhin abgebrochen wurde. Den zweiten Abbruch verursachte der Chemnitzer, durfte aber erneut starten. Im dritten Anlauf klappte es mit dem Start. Joachim Eilers übernahm die Initiative und bog als Führender auf die Schlussgerade. Dort wurde er aber noch von drei Fahrern abgefangen und auf Platz 4 verdrängt.