Piraterielage – Seegebiet Horn von Afrika (Stand Dezember 2015)

Seit dem zweiten Halbjahr 2014 wurden im Hochrisikogebiet Horn von Afrika keine Piraterievorfälle bekannt. Dies führte zu einer Reduzierung des Hochrisikogebietes um fast 50% mit Wirkung vom 01.12.2015.

Die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung liegen in der Nutzung von bewaffneten Sicherheitsteams durch die im Hochrisikogebiet verkehrenden Handelsschiffe und dem konsequenten Vorgehen gegen Piratenangriffsgruppen sowie der Seeraumüberwachung durch internationale Marinestreitkräfte. Damit verringerten sich die Erfolgsaussichten einer Kaperfahrt erheblich und führten seit Mai 2012 immer häufiger zum Verlust von durch Piratengruppen eingesetzten Booten und Ausrüstung.

Aufgrund der weiterhin vorhandenen landseitigen Instabilität in Somalia bleibt die potentielle Pirateriegefahr in der Region allerdings weiterhin bestehen und bei nachlassendem Überwachungsdruck und damit wieder steigenden Erfolgsaussichten kann ein erneuter Anstieg von Piraterieaktivitäten nicht ausgeschlossen werden.

Verhaltensempfehlung

Best Management Practices

Zur Verhinderung, Abwehr oder Verzögerung eines Piratenangriffs sollten zwingend die Handlungsempfehlungen der so genannten "Best Management Practices" (BMP), umgesetzt werden.

Zudem wird empfohlen, sich rechtzeitig vor der Passage durch das Hochrisikogebiet bei dem Maritime Security Centre Horn of Africa (www.mschoa.org) anzumelden und die jeweils aktuellen Informationen zur Piraterielage z. B. auf www.icc-ccs.org abzurufen.

Das bisher durch das Bundesministerium des Innern mit SOLAS-Gefahrenstufe 2 belegte Seegebiet für alle Schiffe unter deutscher Flagge und die dazugehörigen Verhaltensempfehlungen bleiben unverändert bestehen.

Sonstige Hinweise

Die Bundespolizei veröffentlicht vierteljährlich einen Pirateriebericht, der ausführliche und aktuelle Informationen zur weltweiten Piraterielage beinhaltet.

Die Grundlage des Berichts bilden die statistischen Zahlen des vom International Maritime Bureau (IMB) eingerichteten Piracy Reporting Centre (PRC) in Kuala Lumpur. Die durch das PRC veröffentlichten Fallzahlen werden international als Referenzzahlen für Pirateriesachverhalte anerkannt und auf der Homepage der International Chamber of Commerce (ICC) veröffentlicht.
(http://www.icc-ccs.org/piracy-reporting-centre)

© Bundespolizei 1999- 1999-2024. Alle Rechte vorbehalten.